Rietli-Chor: Servus nach 14 Jahren

Der Auftrag lautete: «Mit dem Rietli-Chor singst du einmal im Jahr im Alterszentrum – und mit den Einnahmen kaufst du den Kindern zum Abschluss ein Eis.»

Das war vor 14 Jahren, als Schulleiter Jörg Stühlinger seinen Nachfolger für die Leitung des Rietli-Chors gefunden hatte. Ich, musikbegeisterter (damaliger) Junglehrer mit einem Schuljahr Lehrererfahrung übernahm den Chor, nicht ahnend, dass dies eine 14-jährige Geschichte werden wird.

Kurzerhand stellte ich das Konzept ein bisschen um: Im Rietli-Chor sollen Lieder gesungen werden, die normalerweise im Unterricht aus unterschiedlichsten Gründen nicht zum Zug kommen. Vielleicht weil der Text etwas zu frech ist, vielleicht weil der pädagogische Gehalt nicht vorweisbar ist. Lieder wie «Schimpf und Schande in Schöfflisdorf» oder «Born To Be Wild» gehörten bald zum Standard-Repertoire des Rietli-Chors.

Der Rietli-Chor wurde bald schon für weitere Anlässe im Wehntal angefragt. So sang der Chor nicht mehr nur alljährlich im Alterszentrum, sondern ergänzte beispielsweise das Programm am Jubiläumsanlass des Tennisclubs, an einer Firmenfeier der Bucher Guyer in Niederweningen oder machte den Auftakt der Wehntaler Rocknacht.

Mit den eingesungenen Einnahmen konnten statt «ein Eis für alle» Ausflüge gemacht werden. In der Saison 2017/18 spülten die Auftritte so viel Geld in die Kasse, dass sogar ein Ausflug in den Europa-Park Rust realisiert werden konnte – mit Sicherheit der Höhepunkt der bisherigen Rietli-Chor-Historie.

Nach 14 Jahren ist es nun Zeit, den Chor in neue Hände zu übergeben.

Stefan Onitsch